Der Mühlenplatz

weitere Materialien zum Mühlenplatz:

1548 Ersterwähnung der Schneidemühle Michel Reichel auf dem Mühlenplatz

ab 1730 betrieben die Pfeifenmacher Oehme ein wasserbetriebenes Drehwerk

1858 Johann Ernst Kluge baut eine Baumwollspinnerei

1863 Produktionsbeginn mit 10.000 Spindeln

um 1870 übernimmt Julius Liedloff durch Heirat die Spinnerei

nach 1891 Konkurs von Julius Liedloff

1897 übernimmt Carl Gotthelf Schönherr (Besitzer der Floßmühle) die Spinnerei

1931 die Gebrüder Weber pachten von C. G. Schönherr die von der Weltwirtschaftskrise geschwächte Spinnerei

Wagen der Gebrüder Weber zum Schul- und Heimatfest 1936

17.09.1936 Großbrand mit völliger Zerstörung der Spinnerei, im Bild die Brandruine

Kauf der Brandruine durch die Gebrüder Weber

zügiger Wiederaufbau des heute sichtbaren Flachbaus auf der Brandruine

bis 1945 zu Kriegsende wurde die Spinnerei im 2-Schichtsystem betrieben

Ansichten nach 1936 mit nur noch dem Flachbau der Baumwollspinnerei:

die Gärtnerei wurde vermutlich im Zuge des Konkurses von der Spinnerei losgelöst und wurde von Bruno Lehnert und später von Günter Scheller und dessen Sohn Jürgen Scheller bis heute weitergeführt

In den separaten Gebäuden im vorderen Bereich des Mühlenplatzes, die nicht der Spinnerei zugehörig waren, befanden sich eine Bäckerei mit Gaststätte betrieben von Familie Neubert später dann Familie Richter.

Nachkriegszeit, DDR und Wiedervereinigung:

1945 – 1952 Weiterbetrieb der Spinnerei trotz Repressionen der Sowjetbesatzung und der DDR-Führung

1952 Verhaftung und Flucht der Gebrüder Weber, die Spinnerei wird geschlossen

die damals der modernsten Technik entsprechenden Maschinen werden nach Hohenfichte gebracht

später fungierte der Flachbau als MAS (Maschinen-Ausleih-Station) und MTS (Maschinen-Traktoren-Station), als LKW-Garage und Kraftstofflager sowie LPG-Getreidelager und Abstellort

die Gebäude im vorderen Teil des Mühlenplatzes wurden ca. 2006 abgerissen, ein Parkplatz mit Wanderrastplatz ist entstanden

Die Villa und Nebengebäude der ehemaligen Spinnerei wurden als Sekundärrohstoffannahme und  Wohnungen unter Gemeinderegie genutzt . Heute ist aber nur noch eine gewerbliche Einmietung (Antikhandel  Franke) zu verzeichnen.

die Klempnerei Eberhardt Siegel hatte auf dem Mühlenplatz 1 (vorderer Bereich) ihren Firmenstandort, heute wird das Gebäude als Lagerraum genutzt und 2022 durch den Sohn Roberto Siegel wieder in den ursprünglichen Zustand versetzt.

nach der Wende wurde der Flachbau der ehemaligen Spinnerei durch den Fleichereibedarfshandel Lieberknecht und Böhme sowie bis heute durch die Kommunaltechnik Fehtke genutzt

1999 vor Abriss des Schornsteins:

im hinteren Bereich des Mühlenplatzes ist heute die Abwasserentsorgung und -aufbereitung angesiedelt.